Tremonia Fechtschule 2020

Rückblick

Dozenten

Ich bin Maarten, einer der Trainer bei Sumus Soldani. Ich betreibe historisches Fechten seit etwa fünf Jahren und habe seitdem einige Turniere gewonnen. Vor allem beschäftige ich mich mit dem langen Schwert, mag aber auch Schwert und Buckler. Außer historischem Fechten habe ich Unterrichtsstudien an der Hochschule durchgeführt und wenn ich unterrichte, versuche ich meine daraus gewonnenen Erkenntnisse aufs historische Fechten anzuwenden.

Didaktische Prinzipien zur Verbesserung des Lernens und des Lehrens des historischen Fechtens (Vortrag)

Mein Vortrag wird von den sieben didaktischen Prinzipien handeln, denen dein Unterricht so weit wie möglich entsprechen sollte. Er ist nicht waffenspezifisch, so dass die meisten davon profitieren können. Ich werde darüber sprechen, wie man diese Prinzipien nutzen kann, sowohl als Trainer wie auch als Fechtschüler. Wenn du dich dafür interessierst, wie du ein besserer Lehrer oder Schüler wirst, komm zu diesem Vortrag.

Christian ist Trainer für Montante, Rapier und langes Schwert bei den Pfälzer Schwertlöwen – Historische Kampfkünste e. V. in Neustadt an der Weinstraße/Rheinland-Pfalz. Schwerpunktmäßig beschäftigt er sich zur Zeit mit La Verdadera Destreza.

Elmar trainiert bei den Hospitalitern zu Magdeburg e. V. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Montante und Mangual und konzentriert sich vor allem auf Quellen aus dem »Esgrima Commun« und deren praxistaugliche Anwendung.

Power Generation and Application With the Two-Handed Sword (Workshop)

Wir möchten einen Einstieg in die Handhabung des Zweihänders geben und fokussieren unsere Perspektive dabei vor allem auf das Generieren von Energie und Kraft durch die Bewusstmachung von Bewegungsketten im Körper, den Transfer der Energie auf die Waffe und die praktische Anwendung im Rahmen von zwei Reglas.

Passenderweise lernten sich Elmar und Christian, nachdem sie sich auf dem Treffen Historischer Fechter Deutschlands 2018 in Nordhausen das erste Mal begegneten, auf dem International Montante Symposium 2018 von Drey Wunder in Bielefeld besser kennen. Seither stehen sie in engem Kontakt, tauschen sich regelmäßig aus.

Vorkenntnisse: nicht erforderlich!

Ausrüstung: Waster und Stahlwaffen können in begrenztem Umfang bereitgestellt werden. Wir empfehlen jedoch mindestens einen Stock (zur Not einen Gerätestiel aus dem Baumarkt) mit 160 cm. Wer bei dieser Variante etwas mehr Gewicht haben möchte, wickelt sich nach eigenem Gutdünken Panzertape um den Stock.

Tobias ist Trainingsleiter des Fechtbodens Zimmermann in München. Mit dem Fechten in verschiedenen Formen befasst er sich jetzt seit etwa 16 Jahren, heutzutage schwerpunktmäßig mit der Fechtkunst des 18. und 19. Jahrhunderts. Er ist Prévôt d’Armes der Akademie der Fechtkunst Deutschlands, hat eine Lehrerlaubnis für die italienische Duellkunst »La Superba« sowie den traditionellen »Bastone Genovese« aus Genua, und ist Europavertreter des »Haitian Machete Fencing Project«, das sich der Verbreitung der traditionell haitianischen Kampfkunst »Tire Machèt« widmet. Außerdem mag er Katzen. 🙂

Die Kreusslersche Stoßfechtkunst in flüchtig und fest (Workshop)

Die Kreussler-Familie, beginnend mit Wilhelm Kreusslers Lehrtätigkeit in Jena ca. 1620, hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Fechtkunst im deutschsprachigen Raum. Beginnend in der Zeit des Rapiers hatte sie Bestand bis ins frühe 20. Jh. und lieferte abgesehen von ihrer direkten Anwendung noch ein theoretisches Fundament für Säbel und teilweise sogar Bajonett.

Im Workshop werden wir uns mit zwei der grundlegenden Begrifflichkeiten dieser Schule befassen, nämlich »flüchtig« und »fest«, also das Arbeiten weg von der Klinge und an der Klinge des Gegners.

Vorkenntnisse: Nicht erforderlich.

Ausrüstung: Hofdegensimulator/italienisches Florett/französisches Florett (Leihwaffen in begrenzter Zahl vorhanden), Maske, Handschuhe

Und der Fechtboden gehört dir! (Meyer Langschwert) (Workshop)

Sicheres Treffen im Fechten, das geht nur mit Kooperation des Gegners – auch der schönste Hau kann durch eine unpassende Gegenaktion zum Doppeltreffer werden. Da in einem Gefecht die direkte Kommunikation der eigenen Wünsche nicht erfolgsversprechend ist, erreicht man diese unfreiwillige Kooperation des Gegners durch das eigene Fechten und Ausnutzung zweier großer Motivatoren: nicht getroffen werden wollen und treffen wollen. In diesem Workshop wollen wir uns dieses Konzept genauer anschauen – natürlich am Beispiel vieler Handarbeiten und Stücke aus Meyers Fechtkunst. Der erste Teil des Workshops wird sich primär mit Treffern, der zweite Teil mit Reizern beschäftigen.

Ulrik hat historisches Fechten 2014 mit britischen Militärquellen begonnen, aber sehr schnell seine Liebe zum »Langen Messer« entdeckt – worin er bei den »Freifechtern« in Köln das Training leitet. Darüber hinaus verbringt er seine Zeit mit dem Studium und Training von historischem Speerkampf und traditionellen »Tribal Fighting Arts«.

» Was, wenn er einen spitzen Stock hat? « (Eric Idle) (Workshop)

Die Waffe, die in der gesamten Geschichte unserer Spezies über den größten Zeitraum genutzt wurde, ist – ohne jeden Zweifel – der Speer.

In meinem Workshop werden wir einen Blick auf verschiedene Grundlagen im Umgang dem Speer werfen, ebenso wie auf generelle Körpermechanik, die der Nutzung des Speers zugrunde liegt.
Wir begeben uns auf eine kurze Reise durch Raum und Zeit und werden uns an Techniken herantasten, die sich in ähnlicher Form in verschiedenem Quellenmaterial wiederfinden.
Ziel der Übungen und Stücke mit denen wir uns beschäftigen, ist ein grundlegendes Verständnis für den Einsatz des Speers, sowie eine Art Werkzeugkasten von Dingen bereit zu stellen, mit denen einerseits direkt gearbeitet und auf denen andererseits aufgebaut werden kann, sofern der Wunsch besteht.

Ich habe die Absicht, meinen Workshop so interessant wie möglich für jede*n Teilnehmer*in zu gestalten. Anfänger und Fortgeschrittene sind gleichermaßen willkommen.

Benötigte Ausrüstung:

Handschuhe und Schutzbrillen/Masken nach eigenem Ermessen.
Ein Tiefschutz ist wärmstens empfohlen.
Es wird eine kleine Menge an Leihgeräten geben, allerdings empfehle ich, einen eigenen Speer (oder eine andere, äquivalente, Stangenwaffe) mitzubringen – solange er sicher für Training/Sparring ist.

Und wer (den Speer) erblickt, der sollte sich mit großem Grauen fürchten.

(-Fiore dei Liberi)

Daniel Ciupka ist Mitglied von Bellum Nobile in Düsseldorf. Schon im Alter von 16 Jahren interessierte er sich für waffenbasierte Kampfkünste und begann zunächst mit philippinischem Stockkampf, bevor er 2008 das historische Fechten für sich entdeckt. Seit 2017 unterrichtet er Meyers Rappier/Sidesword. Er befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Langschwert nach Liechtenauer, dem Rappier/Sidesword nach Meyer, und dem Säbel, Singlestick und Spazierstock nach britischen Quellen.

Zudem hat er mehrere Turniere in unterschiedlichen Disziplinen gewonnen, einschließlich HEFFAC 2016 (Langschwert), HVN Charity Tournament 2015 und 2018 (Singlestick), World Wide Open Championship 2012 (Backsword) und das Offene SchwertRing Turnier Lüneburg 2019 (Säbel und Langschwert).

Der Einsatz der linken Hand in Joachim Meyers Rapier/Rapier & Mantel (Workshop)

In diesem Workshop behandeln wir zwei sehr beeindruckende Kapitel von Joachim Meyers 1570 Fechtbuch. Im ersten Teil widmen wir uns der Verkürzung der Distanz (»Einlaufen«) und dem Einsatz unser linken Hand, um die Möglichkeiten unseres Gegners zu limitieren. Im zweiten Teil trainieren wir den effizienten Einsatz eines Mantels zur Sicherstellung unseres Überlebens beim Schwertkampf.

Ausrüstung: Fechtmaske, dünne Handschuhe, Sidesword und Mantel. Eine Anzahl Sideswords/Meyer »Rappire« kann gestellt werden. Statt eines Mantels kann auch ein größeres Tuch wie z. B. ein Handtuch, eine normale Jacke oder Ähnliches verwendet werden.

2013 habe ich angefangen, historischen Schwertkampf bei Grün-Weiß Holten zu trainieren. Danach war der Schwertkampf aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Nach einigen Erfolgen in verschiedenen Turnieren habe ich dann im März 2018 begonnen, ebenfalls bei uns im Verein Einheiten anzuleiten und zu unterrichten. Wir konzentrieren uns hauptsächlich auf das Lange Schwert in der Liechtenauer-Tradition und arbeiten primär mit den Quellen von Ringeck, Jude Lew und dem Pseudo-Peter von Danzig, welche auch die Grundlage zu meinem Workshop bieten.

Wir müssen zurück, Marty! Zurück ins Vor! (Workshop)

Die drei Zeiten Vor, Indes und Nach laufen jedem historischen Fechter früher oder später mal über den Weg. In meinem Workshop wollen wir uns mit der genaueren Definition dieser Zeiten beschäftigen und uns näher ansehen, wie man das Vor nimmt, aus dem Indes ficht und aus dem Nach wieder ins Vor kommt. Dabei wird das Fühlen der Klingenbindung ein wesentliches Element des Workshops sein. An Ausrüstung werden ein Halsschutz, eine Maske und dicke Handschuhe benötigt. Mehr Ausrüstung kann gerne mitgebracht werden, um die Übungen sparringsnah zu gestalten.

Programm

17:00
Anmeldung, Lageraufbau
18:15
Begrüßung der Teilnehmer
18:30
Vortrag
Didaktische Prinzipien zur Verbesserung des Lernens und des Lehrens des historischen Fechtens (Maarten van der Auwera)
20:00
Abendessen und Lagerfeuer
9:00
Frühstück
10:00
Sammeln, Ankündigungen
10:30
Workshop
Power Generation and Application With the Two-Handed Sword (Christian Lee-Becker, Elmar Homann)
Workshop
Die Kreusslersche Stoßfechtkunst in flüchtig und fest (Tobias Zimmermann)
Workshop
Und der Fechtboden gehört dir! (Meyer Langschwert) (Amelie Eilken)
12:30
Mittagessen
14:00
Workshop
» Was, wenn er einen spitzen Stock hat? « (Eric Idle) (Ulrik Neumann)
Workshop
Der Einsatz der linken Hand in Joachim Meyers Rapier/Rapier & Mantel (Daniel Ciupka)
Workshop
Wir müssen zurück, Marty! Zurück ins Vor! (Carla Huvermann)
16:00
Fechtschule (Turnier) mit freier Kunststoffwaffenwahl
Freies Training, Schnitttests
18:00
Großes Grillen
9:00
Frühstück
10:00
Sammeln, Ankündigungen
10:30
Workshop
Power Generation and Application With the Two-Handed Sword (Christian Lee-Becker, Elmar Homann)
Workshop
Die Kreusslersche Stoßfechtkunst in flüchtig und fest (Tobias Zimmermann)
Workshop
Und der Fechtboden gehört dir! (Meyer Langschwert) (Amelie Eilken)
12:30
Mittagessen
13:30
Fechtschule (Turnier) mit dem langen Schwert aus Stahl
Freies Training

Stimmen und Meinungen

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